Innovative Fassadenverkleidung aus Corian®

Val-de-Reuil (Eure): Renovierung des „4 Soleils“-Gebäudes mit Corian®, ein Projekt der Architekten Bernard Malecamp und Nicolas Mevel. Foto: Jean-Marc David für Nicolas Mevel Architecture. Alle Rechte vorbehalten.

Das „4 Soleils“-Gebäude ist eines der bekanntesten Gebäude in Val-de-Reuil, der jüngsten Stadt Frankreichs. Die Stadtverwaltung von Val-de-Reuil wünschte sich für dieses umfangreiche Renovierungsprojekt eine sowohl aus ästhetischer als auch technischer Sicht originelle und innovative Fassade. Der Einsatz des Hightech-Materials Corian®, das häufig auch in pharmazeutischen Labors verwendet wird, ist nicht nur ein Hinweis auf die Bedeutung dieses Bereichs für Val-de-Reuil, sondern auch eine technologische Leistung, die mit diesem Material bislang nicht erreicht wurde.

Für dieses Brückengebäude (das eine Straße überquert) sollte eine Kontinuität zwischen dem Erdgeschoss und dem Gebäudeteil über der Straße erreicht werden, die in das Bild der architektonischen und städtischen Erneuerung von Val-de-Reuil passen sollte. Das Zentrum der Stadt ist durch eine bestimmte Form des Urbanismus, eine Art Reißbrettarchitektur, gekennzeichnet.

Val-de-Reuil (Eure): Renovierung des „4 Soleils“-Gebäudes mit Corian®, ein Projekt der Architekten Bernard Malecamp und Nicolas Mevel. Foto: Créa Diffusion. Alle Rechte vorbehalten.

Obwohl das Gebäude nicht mehr genutzt wurde, kam ein Abriss nicht in Frage. Fabrice Barbe von der Stadtverwaltung erklärt: „Dieses Gebäude ist ein geographisches Wahrzeichen der Stadt und befindet sich in einem Stadtteil, der bis heute ausschließlich aus sozialem Wohnungsbau bestand. Wir wollten ein bedeutendes Projekt – sowohl Ausführung als auch Inhalt betreffend. Wir beschlossen, das Gebäude in ein Bürozentrum umzuwandeln, um dem Stadtteil neues Leben zu verleihen. Die Architekten Bernard Malecamp und Nicolas Mevel schlugen eine Baumszene aus Corian® vor, die zur architektonischen Vorgabe der Stadt – Innovation und Erneuerung – passte.“

Bei der Umsetzung waren die größten Herausforderungen die Verarbeitung der Komponenten aus Corian® und ihre Befestigung. Der zertifizierte Verarbeiter Créa Diffusion, der bereits zahlreiche innovative Projekte durchgeführt hat, konnte auch hier bis an die Grenzen des Machbaren gehen.

Aus technischer Sicht war das Ziel eine Kombination aus 3D-Rohrbiegung und exaktem CNC-Fräsen. Zu diesem Zweck entwickelte Créa Diffusion ein Greifsystem auf der Fräsmaschine. Der Aufbau dieser Fassade bestand aus vier Stufen:

Zunächst mussten die Befestigungen an der Fassade angebracht werden. Die Fehlertoleranz betrug dabei nur wenige Zentimeter. In der zweiten Stufe mussten die Edelstahlrohre, die zwischen dem Gebäude und der Fassade als Abstandshalter dienen, per Laser zurechtgeschnitten werden. Dann wurden die bereitliegenden Fixierköpfe mit einem Laser abgemessen, um die Fehlertoleranz zu verringern und die Pläne leicht anzupassen, um die Fassadenstreifen herzustellen und die Befestigungspunkte in der Werkstatt vorzubohren. Schließlich erfolgte die Montage an der Fassade und die Füllung der Verschraubungen, damit diese gänzlich unsichtbar wurden. Dies waren die einzigen Schritte, die vor Ort ausgeführt wurden.

Créa Diffusion hat ein spezielles Montagesystem entwickelt, das die Befestigung auf drei verschiedenen Ebenen (20, 30 und 40 cm) der sich kreuzenden und überlagernden Äste aus Corian® ermöglichte.

Mit Unterstützung der Zertifizierungsbehörde CSTB, die Tests vor Ort und bei Créa Diffusion durchführte, konnte eine SOCOTEC-Zertifizierung erreicht werden.

Einige Elemente der Baumszenen aus Corian® wurden auch im Inneren des Gebäudes verwendet (Empfangstresen, Wandverkleidungen).

Bei diesem Projekt wurden insgesamt 250 Flächenteile (19 mm dick) eingesetzt. Aufgrund seiner Originalität und technischen Innovation erlangte das Gebäude einen hohen Bekanntheitsgrad und wurde im letzten Januar auch von François Hollande besucht.

Die Arbeiten wurden vom Bauunternehmen QUILLE (Teil der Bouygues-Gruppe) durchgeführt.