Mit einer Investitionssumme von 840 Mio. GBP ist das neue Universitätsklinikum und Royal Hospital for Sick Children in South Glasgow das aufwendigste Projekt im britischen Gesundheitswesen. Auf 14 Stockwerken und 160.000 m² bietet es Platz für 1109 Betten für Erwachsene und 256 Kinderbetten. Das Projekt von Brookfield Multiplex Europe soll dieses Jahr abgeschlossen werden und vier ältere Krankenhäuser in Glasgow ersetzen.
Auf Anforderung des Gesundheitsdienstleisters NHS Greater Glasgow and Clyde (GGC) wurden sechs Kunstprojekte für den beeindruckenden Neubau in Auftrag gegeben, darunter auch ein Konzept für 22 ausgefallene Bilder, die Besucher visuell durch das Krankenhaus führen sollen. Die bunten 3D-Kunstwerke wurden an einem Knotenpunkt, der als das „Podium“ bezeichnet wird, angebracht, sowie an den Kreuzungen von Krankenhauskorridoren. Die farbenfrohen Bilder haben einen hohen Wiedererkennungswert und sollen, ähnlich wie markante Orte in einer Stadt, eine gewisse Vertrautheit mit der Umgebung schaffen.
Hinter der Konzeption und Gestaltung der Kunstwerke steht die Kunstberatungsfirma Ginkgo Projects, Künstlerin Rachel Mimiec, die Design-Firma Graphical House und das Innenarchitekturbüro Haa Design. „In einer Stadt gibt es Schilder, aber manchmal findet man den Weg auch einfach, weil man eine bestimmte Kirche oder Statue wiedererkennt“, erklärt Chris Fremantle, Projektmanager bei Ginkgo Projects. „Unsere Aufgabe bestand darin, Orientierungspunkte zu gestalten, die nicht nur attraktiv sondern auch funktionell sind und sich in die sterile Umgebung eines Krankenhauses einfügen.“
Für die Umsetzung dieser Vision wählten sie das moderne Oberflächenmaterial Corian®, das durch seine vielfältigen Designoptionen und seine bewährten Eigenschaften als hygienisches Oberflächenmaterial im Gesundheitssektor überzeugte. Corian® bietet zudem eine breite Farbpalette mit mehr als 90 Schattierungen, was die kreativen Gestaltungsmöglichkeiten noch erweitert.
Die Inspiration für das Projekt entwickelte sich aus einer Serie von Workshops über bemerkenswerte Reisen der Künstlerin Rachel Mimiec, die diese in der örtlichen Gemeinde und einigen Krankenhäusern hielt. Dabei stellte sich heraus, dass markante Objekte eine wichtige Rolle dabei spielen, Wege in unserem Gedächtnis zu verankern. Diese Erkenntnis sollte nun plastisch umgesetzt werden in ein zweckdienliches und sinnvolles Projekt für das Krankenhaus.
Jean Camplisson von Haa Design erklärt: „Uns war klar, dass die Orientierungspunkte einzigartig sein müssen, und deshalb schlugen wir vor, dass sie jeweils die Geschichte eines Mitarbeiters erzählen. Während Rachel Mimiec Interviews mit den Mitarbeitern durchführte, entwickelte Graphical House ein Designkonzept, und wir hier bei Haa Design haben uns nach dem passenden Material für die Gestaltung der Orientierungspunkte umgesehen.“
„Der Auftraggeber, NHSGGC, wollte unter anderem auch schriftliche Elemente der Mitarbeitergeschichten in die Illustrationen miteinfließen lassen. Deshalb wurde der Dichter Robin Wilson damit beauftragt, die Erzählungen der einzelnen Mitarbeiter in kurze Gedichte zu verfassen, die dann in den jeweiligen Orientierungspunkt integriert wurden.“
„Unsere Wahl fiel auf Corian®, weil es den Anforderungen in Bezug auf Infektionsbekämpfung gerecht wird, aber auch, weil es dreidimensional eingesetzt werden kann. Die Orientierungspunkte sind alle vom Design und ihrem Wesen her ähnlich: ein weißer Hintergrund aus Corian® mit aufgesetzten Design-Elementen aus farbigem Corian®. Bei den meisten Installationen handelt es sich um große Paneele, die um die Ecke gehen, also war unter anderem Flexibilität gefragt. Corian® bietet sich als Material an, da es im Gesundheitssektor eingesetzt wird, wenn Hygiene ein wichtiger Faktor ist.“
Jede der Geschichten, die hierbei neu interpretiert und in Du Pont™ Corian®-Paneelen verewigt wurde, hat ihren eigenen, besonderen Charme, egal, ob sie Wohnwägen, Fahrräder, Raumschiffe, Ruderboote, Parkbänke, Yogaposen oder Strandszenen zeigt. Nachdem die Geschichten, Entwürfe und Gedichte bereit waren, mussten diese mit Hilfe von Corian® und künstlerischer Fertigkeit in plastischer Form umgesetzt werden.
Graphical House Direktor Daniel Ibbotson erläutert: „Die Paneele sollten richtig auffällig werden, sodass man sie schon vom anderen Ende des Korridors sehen und erkennen kann. Aber sie sollten auch von Nahem noch gut aussehen. Wir wollten keine aufgemalten Bilder an der Wand, sondern plastische Objekte, die hervorspringen und ins Auge stechen. Es war ein interessantes Projekt, denn in dieser Art wurde Corian® bisher noch nie eingesetzt.“
Die Firma Interior Surfaces Specialists aus Sheffield nutzte CNC-Technologie, um die verschiedenen „Puzzleteile“ aus Corian® auszuschneiden, und setzte anschließend jedes einzelne Paneel in vielen Stunden Handarbeit unter Einsatz von Seamless-Bonding-Technologie und, wenn nötig, Thermoforming, zusammen. Das Ergebnis ist spektakulär – eine wahrhaft innovative, individuelle und unvergessliche Bereicherung für den Charakter und das Orientierungssystem des neuen Krankenhauses.