Seeko’o Hotel by Atelier King Kong Architects; photo by Arthur Pequin.

Fallstudien

Kreative Renovierung und Erweiterung eines Gebäudes in London

In Nord-London haben die mit dem Stirling-Preis ausgezeichneten Architekten von Alison Brook Architects einen spektakulären, wenn auch von der Straße aus diskret verborgenen Anbau für ein Wohnhaus aus dem Jahre 1860 entworfen. Die Struktur aus verwinkelten Formen und Flächen zeichnet sich nicht nur durch ihre kreative Vision aus, sondern auch durch die Verwendung des Hightech-Werkstoffs Corian^® aus. Sie bildet eine äußerst attraktive Regenschutz-Fassade.

Die glatten Elemente aus Corian^® bilden ein Puzzle aus geometrischen Formen an der Außenfassade des Anbaus und bieten sowohl ästhetische Schönheit als auch praktische Funktionalität. Die neue Konstruktion nutzt dem Gebäude in dreifacher Hinsicht: im Erdgeschoss bietet sie einen offenen Küchen-/Essbereich mit Schiebetüren aus Glas, darüber eine überstehende Erweiterung des Wohnzimmers mit Öffnung zur Terrasse, die sich teilweise auf dem geräumigen neuen Arbeitszimmer im Erdgeschoss befindet, das wiederum einen eigenen Eingang über einen tiefer liegenden Patiobereich an der Vorderseite des Hauses hat.

Ursprünglich war eine Zinkverkleidung vorgesehen, was jedoch auf Wunsch des Kunden und Hausbesitzers zu einer Verkleidung aus Corian^®, dem vielseitigen Material, das immer häufiger bei innovativen und hochwertigen Fassaden zum Einsatz kommt, geändert wurde. Corian^® ist langlebig, vielseitig, UV-beständig in bestimmten Farben, bietet gute Brandschutzeigenschaften und ist einfach instand zu halten. Zudem wiegt es nicht viel, ist leicht bearbeitbar und kann im Schadensfall einfach repariert werden. Es ist robust, nicht porös und homogen, sodass es beständig gegenüber verschiedensten klimatischen Bedingungen ist und auf unterschiedliche Weise befestigt werden kann.

Der Kunde hatte die Immobilie 2007 in renovierungsbedürftigen Zustand erworben und erkannte sofort das Potenzial einer angedachten Renovierung. Ein früherer Anbau wurde abgerissen und an seiner Stelle sollte eine völlig neue Konstruktion entstehen.

„Die Anweisungen an die Architekten war zunächst ganz unspezifisch“, erklärt der Kunde. „Wir gaben eine Größe und ein Budget vor und wollten, dass ein zweistöckiger Anbau an der Gebäuderückseite durch einen beeindruckenden Anbau an der Seite ersetzt werden sollte. Die größten Herausforderungen waren ein 150 Jahre alter, unter Naturschutz stehender Walnussbaum und eine Kanalisation aus viktorianischer Zeit hinter dem Haus. Ansonsten gab es bei der Erteilung der Baugenehmigung jedoch keine Probleme. Alison Brook Architects haben großartige Arbeit geleistet und ihr Entwurf wurde nach lediglich einer minimalen Änderung genehmigt.“

Insgesamt 260 Quadratmeter des Materials Corian^® in der Farbe Blackberry Ice wurden vorgefertigt und dann vor Ort in einzelne Flächen geschnitten (die größte Fläche war 760 x 3.658 mm groß) und mit einem speziell für Aluminiumsschienen entwickeltem Klebesystem auf der wasserdichten Konstruktion montiert. Materialreste wurden zu Schulungszwecken sowie für andere kreative oder gesponserte Projekte verwendet, z. B. als Materialspende zur Erstellung neuer Schilder für eine Multiple-Sklerose-Einrichtung.

Der Kunde war aktiv an allen Entscheidungen während des Projekts beteiligt und hat sich nach eigenen Nachforschungen für Corian^® als Material für die Fassadenkleidung entschieden: „Ursprünglich war eine Zinkverkleidung geplant, was jedoch nicht sehr beständig gegen Schläge und Stöße ist. Da sich die Verkleidung hauptsächlich im Erdgeschoss befindet, hatte ich Bedenken wegen der hohen Wahrscheinlichkeit von Beschädigungen. Sobald ich auf der Website von Corian^® das Seeko’o Hotel in Bordeaux gesehen habe, wusste ich, dass dieses robuste Material perfekt zur starken Geometrie und Struktur des Entwurfes von Alison Brooks Architects passte.

Die ausgewählte Farbe entsprach dem Zinkgrau der vorherigen Entwürfe. Mit dem Endergebnis könnte ich nicht glücklicher sein ... kräftige, starke Linien und ein eleganter und solider Eindruck.“

Auch Alison Brooks zeigte sich zufrieden: „Dieses Projekt war eine hervorragende Gelegenheit, den Um- und Anbau eines Londoner Wohnhauses auf besonders kreative Weise anzugehen. Neben der umfassenden Renovierung mit Öffnung des tiefer liegenden Erdgeschosses und der Erschaffung eines Küchen-/Essbereichs mit doppelter Raumhöhe sollten die Erweiterungen zusätzlich Sonnenlicht in das Haus bringen, mit dem Garten harmonieren und den Blick auf den riesigen Walnussbaum hinter dem Haus freigeben.

Die achtseitige Trapezform des seitlichen Anbaus wirkt von der Straße aus unauffällig, liegt auf dem Boden, ohne die Baumwurzeln zu stören, und versorgt den Arbeitsbereich mit Tageslicht. Im Erkerfenster im ersten Stock wird die einfache Geometrie des Anbaus fortgesetzt. Von dort wird der Walnussbaum perfekt in Szene gesetzt. Dort, wo die beiden Anbauten der Seite und der Gebäuderückseite zusammenkommen, treffen an einem Punkt gleich sieben Flächen aufeinander. Jede der trapezförmigen Flächen besteht entweder vollständig aus Glas oder vollständig aus dem Werkstoff – es gibt keine eingestanzten Fenster. Die Dach- und Wandflächen bestehen aus einem Material. Dadurch entsteht eine Architektur ohne Masse und Gewicht. Vielmehr wirkt die Konstruktion wie die gefalteten Flächen eines Origami-Werks.

Die Vielschichtigkeit der Gebäudegeometrie erforderte eine Regenschutz-Verkleidung, die besonders flach und gleichmäßig war und sich leicht in exakte Formen schneiden ließ. Zunächst schlugen wir eine Zinkverkleidung vor, doch unser Kunde fand mit Corian^® eine noch besser geeignete und langlebigere Alternative. Die Flächen sind absolut flach und lassen sich präzise zurechtschneiden – auch mit abgeflachten Kanten für Stellen, an denen mehrere Flächen aufeinander treffen. Die Farbe ist langlebig und erfordert wenig Instandhaltungsaufwand. Aufgrund der Beschaffenheit von Corian^® reflektieren die Wände das Sonnenlicht je nach Wetter in verschiedenen Schattierungen von silberweiß bis schwarz. Das Regenschutzsystem mit Belüftung ermöglicht ein Verstecken der Dachrinnen unter der Verkleidung, um die kreative architektonische Form nicht zu stören.